Das historische Gau-Odernheim
ein Rundgang
Von Bernd Manz und Ernst Mayer

Straßenabschnitt 2

Karte 2

Wormser Straße - Untermarkt - Badgasse

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Haus Becker/Schoetter, Ecke Wormser Strasse - Mehlstrasse

Abb. 5: Haus Becker/Schötter, Ecke Wormser Straße - Mehlstraße

Der Name hat nichts mit Mehl zu tun; er enthält das Wort “Mal”, mittelhochdeutsch “mal”, im Sinne von “Abgestecktes, Abgemessenes”. Hier endete das mittelalterliche Odernheim. Vor der Einmündung der Mehlstraße in die Wormser Straße stand das Untertor (Unterpforte). Die Viertel im Areal der Wormser bzw. Alzeyer Straße entstanden nach dem Abriss der Mauer und Schleifen der Wälle (1826 - 1834). Wir finden hier keine Fachwerkbauten; die Häuser wurden aus Lehm, später aus Backstein gebaut. In der Mehlstraße stand ein viereckiger, weißer Turm, der im Grundriss etwa fünf Meter vor die Stadtmauer sprang. Er diente als Gefängnis (oberer Käfig, Bockskäfig).

Badgasse

Abb. 6: Badgasse

Auf der linken Seite erreicht man nach etwa 100 Metern Richtung Ortsmitte die Badgasse, in der sich bis Ende des 18. Jahrhunderts die Badestube befand.

Herrschaftshaus derer von Rieth (1567)

Abb. 7: Herrschaftshaus derer von Rieth (1567)

Gegenüber der Badgasse steht das ehemalige Herrschaftshaus “derer von Rieth” aus dem Jahre 1567 (Untermarkt 4, Eigentümer Michael Eberhardt). Das Adelsgeschlecht der nachfolgenden “von Sturmfeder” verfügte über einen Wohnkomplex, der sich vom Untermarkt bis zum Kahlenfels erstreckte (heutiges Gebiet von Werner Boos).

Haus Bertram (vor 1600)

Abb. 8: Haus Bertram (vor 1600)

Das Fachwerkhaus daneben, Wormser Straße 2, im Besitz der Familie Bertram, stammt ebenfalls aus der Zeit vor 1600.

Haus Lind (1697)

Abb. 9: Haus Lind (1697)

Das Fachwerkhaus des ehemaligen Gasthauses “Zur Krone” ist im Besitz der Familie Lind, Untermarkt 14. Auf einem Gesimsbalken stand die nicht mehr zu erkennende Inschrift “Wernherus Does und Elisabetha seine Ehefrau han off Gott vertraut und dies Haus bauvet, den 14. November 1697”.

Haus Schärer (16. Jahrhundert)

Abb. 10: Haus Schärer (16. Jahrhundert)

Das Fachwerkhaus Untermarkt 2, 16. Jahrhundert, ist Eigentum der Familie Schärer. Davor sprudelte bis 1834 der “Löwenbrunnen”. Das Wasser aller Stadtbrunnen stammte aus einer Quelle “Am Pfaffenrech” (Gewann unterhalb des Wasserhauses auf dem Homberg, Richtung Biebelnheim). Dort wurde es bereits im 16. Jahrhundert in einem Brunnenhaus gesammelt und durch Holz- und Tonröhren in die Stadt geleitet.

Buswartehaeuschen

Abb. 11: Buswartehäuschen

An den “Löwenbrunnen” erinnert der Brunnen des Buswartehäuschens (1986), Nachfolger des früheren Wiegehäuschens (1886).

Innenhof Badgasse

Abb. 12: Innenhof Badgasse

Wir gehen ortsauswärts, biegen in die Badgasse ein und erreichen nach ca. 70 Metern einen Durchgang mit lauschigen Innenhöfen. Dieses Areal gehörte bis 1800 zum Gut des Sankt Klara Nonnenhofes und reichte bis zur Kirchgasse. Wir gelangen zum Obermarkt.

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